Fast jeder von uns hat bereits einen geliebten Menschen verloren und weiß, wie sich das anfühlt. Ich wurde vor ein paar Tagen, leider auf sehr schmerzliche Weise, wieder daran erinnert. Es gibt nichts schlimmeres, als einen Menschen zu verlieren. Dieser Moment, in dem man vom Tod erfährt und in dem die Zeit stehenzubleiben scheint. Es ist wie eine Ohnmacht, die einen umhüllt. Nichts ist so wie es mal war. Die Wirklichkeit hat sich verschoben. In der ersten Zeit möchte man oft nicht wahrhaben, was geschehen ist. Doch mit der Zeit wird es wirklich. Erst jetzt wird einem bewusst, wie sehr man den Verstorbenen wirklich geliebt hat. Genau diese Liebe ist es, die in uns das schlimmste Gefühl versursacht, dass Liebe nur verursachen kann. Trauer. Jeder von uns trauert auf seine Weise. Im Grunde ist es auch egal, wie. Aber sie holt uns früher oder später ein. Und oft sind es die kleinen Momente, in denen sie uns einholt. Es sind Gerüche oder bestimmte Kekse, die einen verzweifeln lassen. Ob vom warten auf die Beerdigung, bis hin zur Zeit danach. Das Gefühl, dass der Schmerz einfach nicht gehen will, bleibt. Es ist, als ob er das Herz von innen zerreißen würde. Als wenn das Leben nicht ohnehin schon schwierig und kompliziert genug wäre, muss man jetzt auch noch damit klar kommen. Man versucht sich einzureden, dass es so vielliecht besser ist und dass es dem Verstorbenen jetzt besser geht. Aber es lindert in keinster Weise den Schmerz. Egal was man sich vorstellt wo er ist, oder wie gut es ihm geht. Es wurde eine Lücke ins Leben gerissen, die niemand je wieder schließen kann. Es ist wichtig, seinen Schmerz und die Trauer auszuleben und darüber zu reden. Und wer weinen will, soll es ruhig tun. Es ist wichtig nichts hinunterzuschlucken oder zu verdrängen. Ich weiß, es gibt nichts was mehr weh tut. Und es dauert auch eine Weile, bis es besser wird. Aber es wird besser. Auch wenn es das letzte ist, was man glauben kann. Es wird immer wieder Momente geben, in denen die Trauer uns wieder übermannt. Aber wir sollten nicht nur den Tod unseres geliebten Menschen betrauern, sondern darüber glücklich sein, dass er ein Teil unseres Lebens war. Durch unsere Erinnerungen, die wir in unseren Herzen tragen, wird er uns niemals ganz verlassen. Und wenn wir bei uns selbst ganz genau hinsehen, entdecken wir oft etwas an uns, dass wir mit diesem geliebten Menschen gemeinsam haben.

Eure Stine Meiers

Oma, ich werde dich immer lieben. Du wirst mir sehr fehlen.